Es ist wie in jedem Jahr – plötzlich steht das Christkind fast schon vor der Tür und die Weihnachtsfeier ist noch nicht geplant. Der MAINZER nennt Ihnen daher auch in dieser Ausgabe wieder einige Top-Adressen bei denen Sie schnellstens anrufen sollten. Mit etwas Glück ist Ihr Wunschtermin noch frei.

Das Wetter ist an allem Schuld – auch an der verspäteten Weihnachtsfeierplanung in diesem Jahr. Wer will schon an Weihnachtsbäume und »Jingle Bells« denken, wenn er am Pool liegt und Spekulatius knabbert? Das ist fast schon ein »Downunder-Feeling« – Weihnachten wie in Australien, Lametta im Hochsommer! Ernsthaft: Trotz 35 Grad und mehr findet man auch hier auf der Südhalbkugel vieles, was Einwanderer und internationale Lebensmittelketten aus Europa eingeführt haben: Vom Lebkuchen bis zu den klassischen selbstgebackenen Plätzchen nach Urgroßmutters Lieblingsrezept.

Für europäische Augen eher ungewöhnlich sind die Erdbeertorte am Adventskranz und das gemeinsame Singen von Weihnachtsliedern im Stadtpark – man lässt sich auf Picknickdecken nieder und genießt kühle Getränke. Die Weihnachtskerze darf dabei trotzdem nicht fehlen.

Oh! Jingle bells, jingle bells, jingle all the way, Christmas in Australia on a scorching summers day, hey!

Den Weihnachtsmann erkennt man hier auch gleich am traditionellen Dress – auch wenn er an den Stränden gelegentlich in roter Badehose erscheint. Und in Alice Springs reitet er auf einem Kamel in die Stadt, wenn er die Kinder beschenken will. War die Pute lange Zeit am Heiligabend ein absolutes »Muss« wurde sie in den letzten Jahren immer mehr durch Meerestiere abgelöst. Der Fischmarkt in Sydney hat beispielsweise an den Tagen vor Weihnachten durchgehend geöffnet.

Picknick am Strand

An den Feiertagen selbst zieht man oft zum Strand, grillt und isst dazu Spargel und zum Nachtisch wieder Erdbeeren. Damit das Ambiente stimmt, wird dazu auch oft ein aufblasbarer Weihnachtsbaum aufgestellt. Viele Väter schwören danach auf ein weiteres »Sechs-Gänge-Menü«, wie das Sixpack Bier gerne genannt wird, während die Kinder so typische Weihnachtsgeschenke wie Surfbretter und Taucherbrillen ausprobieren. Die hat der Weihnachtsmann, wieder ganz stilecht, in der Nacht vom 24. zum 25. Dezember durch den Schornstein geworfen.

Ist man vom Strandpicknick wieder zu Hause wird schnellstens gepackt – denn am 26. Dezember fahren viele Australier in den Sommerurlaub.
Wer sich mit diesen Temperaturen nicht anfreunden kann, verschiebt die Weihnachtsfeier einfach um ein halbes Jahr, um dann im Juni oder Juli in den Bergen im Schnee zu feiern – dann natürlich am offenen Kamin und mit Glühwein.

Alles noch »normal« hier?

Vorweihnachtliche Geselligkeit in Firmen und Behörden hat ihren ureigenen Reiz. Wir haben im MAINZER in den vergangenen Jahren zahlreiche Varianten des besinnlichen Miteinanders beschrieben – vom gemeinsamen Zug über den Weihnachtsmarkt (mit und ohne Absingen mehr oder weniger weihnachtlicher Volksweisen) bis zum durchorganisierten Großereignis in der Betriebskantine bei selbst gesüßten Glühwein aus der Gulaschkanone. Der geneigte Leser mag sich hierbei die Frage gestellt haben, ob das von uns Geschilderte eigentlich noch »normal« oder doch schon eher »extrem« ist. Oder hat hier der zuständige Redakteur gar in seine journalistische Trickkiste gegriffen und einige Anekdoten konstruiert?

Nein, nein und nochmals nein! Das weisen wir streng von uns. Weihnachtsfeiern entwickeln manchmal ihre ureigene Dynamik, führen zu seltsamen Begebenheiten, unterhaltsamsten Episoden und enden auch schon einmal mit dem festen Vorsatz: Im nächsten Jahr wird alles anders.

Julebryk und Julefrokost

Im Zeitalter der Globalisierung wirft sich dabei die Frage auf, wie betriebliche Weihnachtsfeiern eigentlich im Ausland aussehen. Sind sie mit den unsrigen vergleichbar? Versammelt man sich dort mit Ernst und Würde zur betrieblichen Runde – oder geschieht auch da Ungewöhnliches? Seltsames hört man da z.B. immer wieder aus dem hohen Norden. Wir haben daher unserem IKEA-erprobten Haus-Ethnologen einen dicken Schal umgebunden (ein selbstgestricktes Monstrum, das er auf der letzten Weihnachtsfeier gewichtelt hat) und ihn ins ferne Dänemark geschickt – dahin wo sich Meerjungfrau und Seehund »God Nat!« (Gute Nacht) sagen.

Die erste Nachricht unseres Mitarbeiters klang zunächst wie der Name eines Kühlschranks aus seinem Lieblingskaufhaus: »Julefrokost«. Rein linguistisch gesehen haben wir es hier allerdings mit einer Verbindung von »Jul« (Weihnachten) und »frokost« (Mittagessen) zu tun – und damit zugleich eine der scheinheiligsten Untertreibungen aus der skandinavischen Vorweihnachtszeit aufgedeckt.

Zugegeben, man trifft sich zu diesem Ereignis schon mittags – und gegessen wird auch viel und reichlich. Und damit man auch alles gut verdaut, hat fast jeder eine Flasche Hochprozentigen mitgebracht. Was in biederen rheinhessischen Betrieben wahrscheinlich ein Stirnrunzeln in der Vorstandsetage erzeugen würde, ist hier selbstverständlich. Der Alkoholkonsum ist ein Beachtlicher: Aquavit, Gammel Dansk, hochprozentiges Weihnachtsbier (Julebryg) und Glühwein (Glogg) sind fester Bestandteil der Buffets. Mit ihrer Hilfe liegen jahreszeitliche Spezialitäten wie die in Zucker (!) gebratenen Kartoffeln dann nicht ganz so schwer im Magen.

Der Erstausschanktag des Julebryg (»J-Dag«), meist Anfang November, ist übrigens ein weiterer Grund für ausgelassene Festivitäten bei unseren nördlichen Nachbarn.
Bei den Nicht-Alkoholika fallen die Unmengen von Milchreis auf. Er wird mit einer Mandel als traditioneller Nachtisch serviert bzw. in großen Schüsseln auf den Dachboden gestellt – damit die Nisser (Weihnachtskobolde) gut gestimmt werden und nicht in den nächsten 365 Tagen das Haus auf den Kopf stellen. Wer übrigens auf die im Reisbrei versteckte Mandel beißt, hat einen Sonderpreis verdient. Bei Betriebsfeiern meist eine weitere Flasche Aquavit. (Skål!)

 


 

Da geht es in Mainz und Rheinhessen doch wesentlich gesitteter zu – besonders dann, wenn beim Glühwein auf »Zusatzstoffe« verzichtet wird. Importfähig wäre höchstens die Kobold-Idee: Was immer im Betrieb schief läuft ist einzig und alleine die Schuld von Nisser. Eine Plattform, auf der sich Aufsichts- und Betriebsrat eigentlich immer schnell einigen könnten.

Und das sind unsere aktuellen Empfehlungen für eine stilvolle »Event-Location«:

Atrium Hotel
»Zeit für eine Auszeit –Weihnachtsfeiern beim Gastgeber des Jahres.« – Ob romantisch, prunkvoll, intim oder traditionell, ob Weihnachtsfeiern zu zweit oder bis zu 500 Personen, ob festliches Menü oder Jazzbrunch – das Atrium lässt die dunkle Jahreszeit wie Sternstunden leuchten. Dazu bereitet das Küchenteam aus frischen regionalen Zutaten feinste Gerichte: Menü oder Buffet, die Küchenchefs Christian Westerhoff und Carl Grünewald machen Ihnen gerne ein individuelles Angebot.

Über die vielfältige Auswahl offener und Flaschenweine berät Sie Sommelier und Restaurantleiter Oliver Habig. Das Atrium organisiert alles mit allem was dazu gehört, stilsicher und bis ins kleinste Detail.

Zur Kanzel
Guido Zieglmeiers »Kanzel« ist ein Restaurant mit viel Ambiente inmitten der Mainzer Altstadt – geleitet von einem Meister seines Faches. Der Sohn einer alten Mainzer Gastronomenfamilie verfügt über viel internationaler Erfahrung und freut sich immer wieder, seine Gäste mit etwas besonderem überraschen zu können. Sehenswerte Erb- und Sammlerstücke schmücken hier die Räumlichkeiten, die im französischen Bistro-Jugendstil gehalten sind. Guido, inzwischen selbst ein »Gastronomisches Mainzer Urgestein« steht nicht gerne im Mittelpunkt – seine kulinarischen Kreationen sprechen für ihn: Nach wie vor steht bei seinen Gerichten die Liebe zum Detail im Vordergrund. Er serviert keinen »Firlefanz« wie er betont, sondern »einfach gute Küche«. Sprechen Sie ihn einfach auf Ihr Wunsch-Arrangement an.
La Gallerie
Feiern Sie Weihnachten doch einmal in der Gaustraße, der »steilen Meile« von Mainz – die Mainzelbahn bringt Sie sicher dorthin und auch wieder zurück. Seit rund fünf Jahren ist Christoph Rubel jetzt Chef im Feinschmecker-Restaurant La Gallerie. Der ausgebildete Konditor, Koch, und Betriebswirt kommt von der klassischen französischen Sterne Küche, die er gerne mit mediterranen und asiatischen Aspekten variiert und ihnen seinen eigenen, zeitgemäßen Stempel aufdrückt. Er steht für eine handwerklich perfekte, saisonbetonte, aber auch »unkomplizierte« Zubereitung, wie er ausdrücklich betont. Das Getränkeangebot steht dem in nichts nach: Rund 18 offene und über 300 Flaschenweine machen die Auswahl schwer.
Zum Goldstein
Mitten in der Mainzer Altstadt treffen Sie im historischen Restaurant Zum Goldstein klassisch deutsche Küche mit feinen Raffinessen, abgerundet mit einem vielfältigen anspruchsvollen Weinangebot und süffigem Paulaner-Fassbier. Familien- und Gesellschaftsfeierlichkeiten bereitet man hier gerne gemeinsam mit Ihnen vor. Das ehemalige Brauhaus mit der Jahrhunderte alten Geschichte – bereits 1747 vergnügten sich hier die Mainzer Bürger – verfügt über einen der schönsten Biergärten der Altstadt. Für eine Weihnachtsfeier bietet sich aber eher die gemütliche warme Gaststube an.
Battenheimer Hof
In Bodenheim am Rhein findet man »das kleine Stück Toscana in Rheinhessen«: Bis zu 150 Personen finden hier in der gemütlichen Gutsschänke des Battenheimer Hofes Platz. Die alten Bruchsteingemäuer unter der Villa verleihen jeder Feier einen urigen Charakter. Auf der Speisekarte des Hauses findet der Gast regionale und internationale Produkte, die von einer Vielzahl lokaler Betriebe geliefert werden. Vieles davon wird in Rheinhessen angebaut und geerntet. Das Team um Familie Nacke kocht und brät für Sie mit Begeisterung frische, regionale Gerichte. Das Angebot variiert saisonal und wird durch wöchentlich wechselnde Empfehlungen ergänzt. Feiern können Sie auch in dem edlen Eduard von Heuß Saal (60-130 Personen) und in rheinhessischer Atmosphäre in der Vinothek (30-40 Personen).
Ristorante San Marco
Trotz seiner Lage außerhalb des Stadtzentrums zählt das San Marco in der Oberstadt zu den Spitzen-Ristorantes von Mainz. Mehrere Buslinien halten genau vor der Haustür und genügend Parkmöglichkeiten sind ebenfalls vorhanden. Im Gastraum stößt der Gast auf ein angenehm helles Ambiente. Auf überladendes Touristen-Dekor wird verzichtet. Die Cucina San Marco steht für eine Küche mit höchsten Ansprüchen. Giuseppe und Enzo Cuttitta servieren wir Ihnen gerne sowohl Altbewährtes als auch frische kulinarische Ideen. Eine außergewöhnliche Weinauswahl ergänzt dieses Angebot. Selbstverständlich ist man Ihnen bei der Planung Ihrer Feier gerne behilflich.
Stellwerk
Erfahrungen aus der Sterne-Gastronomie bringt das Team des Restaurants Stellwerk in Saulheim mit. In dem historischen, mit viel Aufwand restaurierten, Gebäude erwartet den Gast ein »variantenreiches Spiel mit Sinneseindrücken«, das in einer mitunter ungewöhnlichen Zusammenstellung von Grundprodukten und Aromata bei der Zubereitung überraschende Harmonien oder erhellende Kompositionen zu Tage fördert. Chris Schütz und Sandro Zappala verstehen sich als Botschafter des guten Geschmacks, die auch mit bemerkenswerten Weinspezialitäten aufwarten. Machen Sie aus Ihrer Weihnachtsfeier ein »Gaumenabenteuer«.

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