Was wäre Rheinhessen ohne seine »Hiwwel«? Sie sind Herausforderung und Animation für gehfreudige Menschen, sie bieten Ausblicke, die sich sehen lassen können.

Es waren die letzten wärmenden Sonnenstrahlen, die uns Richtung Zornheim lockten. Die »Hiwweltour Zornheimer Berg«, einer der erst kürzlich eröffneten Prädikatswanderwege unter den inzwischen neun rheinhessischen Hiwweltouren, versprach ein kurzweiliges Wandervergnügen. So war es auch. Kurzweilig, weil ständig neues zu sehen ist und weil mit zweieinhalb Stunden Gehzeit kein ganzer Wandertag eingeplant werden braucht. Allerdings »eben mal so« ist diese Hiwweltour auch nicht zu bewältigen.

Das liegt an den »Hiwweln«: 161 Meter geht es hinauf und hinab – insgesamt. Allerdings verteilt auf mehrere An- und Abstiege: Hasenberg, Wingertshäuschen »Auf dem Winkel«, Selzberg, Wingertshäuschen »Am Hohberg« lauten die höher gelegenen Stationen – von denen sich prächtige Ausblicke ergeben. Bei einigermaßen klarem Wetter ist die Skyline von Frankfurt ebenso zu sehen, wie der Kamm von Odenwald und Taunus sowie in die andere Richtung Peters- und Donnersberg. Ruhebänke laden an den markanten Aussichtspunkten zum Blicke schweifen ein – und zum Vespern, wenn der Wind nicht zu sehr pfeift.
Die Landschaft ist geprägt vom Obst- und Weinanbau, überragt von zwei Windrädern, andere grüßen von ferne. Die Besonderheiten dieser Hiwweltour werden auf zehn Infotafeln anschaulich erläutert, darunter die Obstgemeinschaftsanlage Zornheims, der Jubiläumswald, das Biotop Rohrwiesen.
Am Wegesrand, zwischen Jubiläumswald und Biotop findet sich sogar ein Dixi-Klo, zu dessen Eingang ein ausgerollter Läufer führt – das wirkt direkt einladend.

Der Weg selbst besteht teilweise aus Betonplatten, teils läuft man auf Schotter oder Wiesen. Festes Schuhwerk ist von Vorteil. Bei Regen kann man sich in den Wingertshäuschen unterstellen. Die Hiwweltour-Markierung ist durchgängig gut zu sehen.
Die Anfahrt nach Zornheim ist auch mit dem Bus möglich, werktags mit der Linie 67, ansonsten mit der Straßenbahn bis zum Mühldreieck und dann mit der Linie 66 weiter. Am Sportplatz in Zornheim und auf dem Lindenplatz gibt es Parkplätze.

| SoS

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