Ab dem 13. April 2019 kehrt die Inszenierung zurück ins Große Haus des Staatstheater Mainz.

Er blickt wieder über die Stadt – der Riese aus der Nibelungen-Saga, der Figur gewordene Mythos vom Drachentöter Siegfried, dem sagenhaften Nibelungenhort und dem Kampf um Macht. In der vergangenen Spielzeit haben Hausregisseur Jan Christoph Gockel und sein Team die Dimensionen des Großen Hauses gesprengt. Der gigantische Kopf des Riesen bricht durch das Dach des Theaters, seine Beine stehen auf der Bühne – bis der Mythos durch Siegfrieds Tod in sich zusammenbricht. Den Schauspieler*innen hat Michael Pietsch wieder zahlreiche Puppen zur Seite gestellt. Bereits vor der Vorstellung haben sie ihren großen Auftritt auf dem Gutenbergplatz, wo Spielmann Volker das Abenteuer von Siegfried und dem Drachen als Puppenspiel vorwegnimmt. Die Erzählung macht den Helden und die Geschichte wird vom Sieger geschrieben. Ab dem 13. April kehren »Die Nibelungen« auf den Spielplan des Staatstheater Mainz zurück:

Am Hofe in Worms wird ein Pakt vereinbart: Siegfried, durch ein Bad im Drachenblut nahezu unverletzlich, soll mit Hilfe der Tarnkappe aus dem Nibelungenhort die unbezwingbare Königin Brunhild für König Gunther erobern. Dafür verspricht Gunther Siegfried seine Schwester Kriemhild zur Frau. Der Pakt wird vollzogen. Aber die Wahrheit kommt ans Licht und getrieben von Verrat, Rache, blinder Treue und Liebe rasen die Nibelungen unaufhaltsam auf die grausame Katastrophe zu. Hagen gelingt es, Siegfried aus dem Hinterhalt zu ermorden, die Witwe Kriemhild verlangt nach Vergeltung und bekommt Jahre später Gelegenheit dazu.

Seit seiner Wiederentdeckung wurde das Nibelungenlied zum deutschen Nationalepos und im Laufe der Jahrhunderte immer wieder zu propagandistischen Zwecken ideologisch aufgeladen. Und so verweist der Mythos, wenn wir uns ihm aus der Gegenwart nähern, immer auch auf die dunklen Seiten, Sehnsüchte und Abgründe der deutschen Geschichte.

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