Ich habe mich im letzten Monat mit der Frage befasst, warum die Mainzer CDU zu den Oberbürgermeisterwahlen in diesem Jahr einen parteilosen Kandidaten aufstellt.

Nino Haase, so heißt er, wurde mit 93% Prozent der Stimmen auf der CDU- Mitgliederversammlung gewählt. Ein Chemiker, der zurzeit über seiner Doktorarbeit sitzt, keinerlei Verwaltungserfahrung hat und über dessen Politikerfahrung bisher nur bekannt ist, dass er maßgeblich in der Bürgerinitiative gegen den Bibelturm aktiv war. Herr Haase möchte »Dynamik entfachen und Mainz entfesseln«. Man möchte ihm zurufen, dass er als OB auch noch nebenbei Chef des Stadtkonzerns mit ca. 7-8.000 Beschäftigten in Verwaltung und Betrieben wird und möchte ihn fragen, was man darüber im Chemiestudium lernt.

Auf dem Parteitag hat die CDU-Vorsitzende noch einmal betont, man sei »personell hervorragend aufgestellt«. Im Stadtteil Weisenau, wurde vom CDU-Fraktionsvorsitzenden Hanns-Georg Schönig die »jüngste Ortsvorsteherkandidatin, die wir je hatten« bejubelt. Übersehen hat Herr Schönig,, dass die Dame zu jung war und laut Gesetz nicht kandidieren darf. Da die Partei ja »personell hervorragend aufgestellt« ist, tritt jetzt der Vater der jungen Frau an: Lukas Augustin! »Googeln« Sie den Namen ruhig, Unterstützung für ihren Kandidaten Haase bekommt die CDU von der ÖDP. Vielleicht sollte die Partei eher »CMP« heißen: »Claudius Moseler Partei«. Dr. Moseler ist Generalsekretär der Bundes-ÖDP, sitzt in der Landesgeschäftsstelle der ÖDP Rheinland-Pfalz, ist Kreisvorsitzender der ÖDP Mainz, Fraktionsvorsitzender der ÖDP, Ortsvorsteher in Marienborn und eine Dame namens Moseler ist Fachpolitische Sprecherin der Ratsfraktion…. Herr Dr. Moseler hat Ähnliches versucht wie die CDU. Er hat den Inhaber eines Metzgerei-Imbisses in der Neustadt zum Ortsvorsteherkandidat gekürt – der wollte gar nicht, weil er sich der Aufgabe nicht gewachsen fühlt. Für den Lerchenberg benennt Dr. Moseler einen Kandidaten, der tritt auch zurück.

Ach ja, bevor ich es vergesse: im letzten MOG habe ich behauptet, Frau Groden-Kranich sei durch die Affäre Hartman in den Bundestag gespült worden. Das stimmt nicht, sie ist direkt gewählt worden als Hartmann noch (zumindest äußerlich) in Kraft und Saft stand. Sonst muss ich nichts korrigieren. Vielleicht nur noch, dass das von mir angegebene Bundestagsgrundgehalt von Frau Groden-Kranich in Kürze nicht mehr stimmt, es wird wieder erhöht und beträgt dann über 10.000 €.

| Mogunzius