Am 14.12. 2018 war es soweit, das KUZ hat wiedereröffnet. Ich glaube, mindestens 50 Prozent der Mainzerinnen und Mainzer waren schon einmal im KUZ. Wenn Sie heute außerhalb unserer Stadt jemanden treffen, der Ihnen erzählt, er habe in Mainz studiert, dann fragen Sie ihn mal nach dem KUZ und mit ziemlich hoher Wahrscheinlichkeit landen sie einen Volltreffer.

Alle, die ich bisher gesprochen habe, sind begeistert: neue Technik, guter Sound, genug Platz und wiedererkennbar. Geld hat die Sanierung auch gekostet, eine einstellige Millionensumme. Die bei der Wiedereröffnung anwesenden Ratsmitglieder sahen alle tiefenentspannt aus, aus dem städtischen Haushalt scheinen die Gelder wohl nicht geflossen zu sein.

Also woher: Vom Land, vom Bund, von einem privaten Investor, ist das KUZ vielleicht privatisiert worden? Finanziert und gesteuert hat die Sanierung die ZBM GmbH. Eine Gesellschaft, die nur Insider kennen. Die Abkürzung steht für »Zentrale Beteiligungsgesellschaft der Stadt Mainz mbH«. Die ZBM ist die Stadtholding, gegründet im Jahr 2010. Unter ihrem Dach will die Stadt nach und nach ihre wirtschaftlichen Betätigungen bündeln. Die »Erstgeborenen«, also die ersten Tochtergesellschaften der ZBM, waren die Mainzer Stadtwerke (einschließlich ihrer zahlreichen Beteiligungen wie MVG, sorry Mainzer Mobilität und KMW), Mainzplus Citymarketing und Frankfurter Hof GmbH. Zwei Jahre später wurde die notleidende SPATZ GmbH übernommen. Weitere Gesellschaften, wie GVG, MAG und Wohnbau folgten und nebenbei wurde auch noch der Verkehrsverein gerettet.

Die Grundidee war und ist, die Beteiligungen besser zu steuern, Konkurrenzen zu vermeiden und den städtischen Haushalt zu entlasten. Das ist bisher bestens gelungen. Bis 2010 wurden die Gewinne der Mainzer Stadtwerke ausschließlich an die Stadt überwiesen, mit der Folge, dass eine Menge Geld in der Tür des Mainzer Finanzamtes hängen geblieben sind, bevor sie für die Bürgerinnen und Bürger ausgegeben werden konnten. Auch dieser Nebeneffekt hat es jetzt möglich gemacht, dass das Versprechen von Herrn Oberbürgermeister Michael Ebling zu Beginn seiner Wahlperiode eingelöst werden konnte.

Die Opposition im Stadtrat, die sowohl die Gründung der ZBM abgelehnt hat, als auch seit Jahren ihre Kritiklinie nicht verlassen hat, war auch bei der KUZ-Feier dabei und sichtlich bemüht, auch Lob zu kassieren. Aber so ist es und wird es bleiben: KUZ bleibt KUZ, Opposition bleibt Opposition.

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