Die Ober-Olmer Gastronomie-Meile hat einiges zu bieten. Besonders gut gefällt es
uns im »Ristorante La Lanterna«, dessen Einrichtung, Küche und Keller wahrlich überzeugen.
Kürzlich besuchten wir – wie zu lesen war – das »benzoliver«, diesmal widmen wir unsere Aufmerksamkeit dem »Ristorante La Lanterna«. Beide und noch ein drittes Speiselokal befinden sich in der Ober-Olmer Lannerstraße, die damit quasi zur Gastronomie-Meile des Ortes wird.
Pünktlich um 17.30 Uhr stehen wir zur angegebenen Öffnungszeit vor der Tür des »La Lanterna«. Einige Minuten später wird selbige geöffnet, der kleine Zeitverzug ist – wie soll es anders sein – einem Verkehrsstau bei Mainz geschuldet, in den der Restaurant-Chef geriet. Kein Problem, wir werden freundlich begrüßt und fühlen uns in dem sehr geschmackvollen Ambiente sofort wohl. Das »La Lanterna« teilt sich in drei Räume mit jeweils eigenem Charakter auf. Die Wand-Grundfarbe ist ein warmes Terracotta, überall hängen wirklich ansehnliche Bilder, auf den Tischen liegen blitzsaubere weiße Tischdecken, das Mobiliar ist auf angenehme Weise gediegen. Wir nehmen im hinteren Raum Platz, der wie eine interessante Mixtur aus Wintergarten und Wohnzimmer wirkt.
Gleich zu Beginn treffen wir auf einen guten Bekannten, den wir von Mimmo Nicolis »Millennium« in Ingelheim her kennen, das es zu unserem Bedauern nicht mehr gibt. Sein damaliger Koch entfaltet nun im »La Lanterna« seine Fähigkeiten, worauf wir uns echt freuen. Wir werden nicht enttäuscht.
Gaumenfreude der Woche
Vorweg werden schwarze Oliven mit Butter, Salz, einem hochwertigen Öl und saftigem Weißbrot aufgetragen. Einstieg gelungen. Sodann wählt Mister X aus der Karte, die mit »Die Gaumenfreude der Woche« überschrieben ist, als Vorspeise die gebratene Gänseleber mit Apfelscheiben auf Herzen von Romana-Salat und Baby-Spinat aus (9,50 Euro). »Eine Freude für die Augen, dieses Arrangement! Darüber hinaus ist alles sehr schmackhaft, wenngleich die Leber einen Hauch zu durchgebraten wirkt. Apropos: Hierbei handelt es sich nicht um Stopfleber, sondern um eine natürlich gewachsene Innerei, was ich mit Hochachtung zur Kenntnis nehme.« X’ erste Anmerkung fällt also weit überwiegend positiv aus.
Ich suche mir mein Entrée ebenfalls aus der gaumenfreudigen Karte aus. Es heißt Mezzelune alla Siciliana (11,50 Euro). Dabei handelt es sich um Teigtaschen, ähnlich großer Ravioli, die mit einem sahnigen Frischkäse gefüllt sind. Tomatensoße und Aubergine ergänzen das saftige Ganze geschmacklich und bringen die rechte Würze in Spiel.
Als Hauptgang greift Mister X zu den Tagliatelle »La Lanterna«, will heißen, dass die Nudeln mit Rinderfiletstreifen, Champignons, Zwiebeln, Knoblauch, Olivenöl, Tomaten und Sahnesoße angereichert sind (10,50 Euro). »Ein schönes, typisch italienisches und dazu sättigendes Gericht«, urteilt Mister X und verzehrt genüsslich diese Speise, die wie ein kleines Matterhorn auf dem Teller drapiert ist.
Angenehm saftiger Schwertfisch
Da ich mich nicht von dem Gaumenfreude-Tableau trennen kann, nehme ich nun den dort verzeichneten Schwertfisch – wiederum alla Siciliana – mit gut gewürzten Kartoffeln und diversen knackigen Gemüsen (24,50 Euro). Als besonders angenehm empfinde ich die Optik des Gerichts, seine Saftigkeit und die gut aufeinander abgestimmte Aromatik der einzelnen Bestandteile.
»Wohlan«, bemerkt Mister X kurz vor dem Aufstehen, »ich freue mich in gewisser Weise bereits auf unseren nächsten Besuch in diesem Restaurant. Mit dem so oft anzutreffenden Durchschnitts-Italiener hat das hier Gebotene nichts gemein. Ich denke, ich werde mich beim nächsten Mal einem der wohlklingenden Fleischgerichte zuwenden.« Spricht’s und geht.
Fazit:
Das »La Lanterna« hebt sich deutlich von durchschnittlichen italienischen Restaurants ab. Das Speisenangebot ist mit Bedacht gewählt und nicht überladen, die Qualität der Zutaten offensichtlich hervorragend. Ambiente und Service stimmen sogleich fröhlich – man hat von Anfang an das Gefühl, dass hier nichts schiefgehen kann. Die Flaschenweinkarte liest sich mit Freude. Neben hochwertigen italienischen Kreszenzen bis hin zu exquisiten Raritäten, die selbstredend ihren Preis haben, stehen ausgezeichnete und gut bezahlbare Rheinhessen-Weine von Keller aus Flörsheim-Dalsheim, Wittmann aus Westhofen und Wagner-Stempel aus Siefersheim. An offenen Weinen probierten wir den trockenen 2014er Wingert-Riesling von Wittmann (0,2 Liter 4,90 Euro) und den 2014er Grauen Burgunder von Beiser in Vendersheim (ebenfalls 4,90 Euro), die uns beide überzeugten. | Lou Kull
| ESSEN | 8,0 |
| TRINKEN | 8,0 |
| SERVICE | 8,0 |
| AMBIENTE | 8,0 |
| PREIS/LEISTUNG | 8,0 |
| GESAMT | 40,0 : 5 = 8,0 KAPPEN |
Ristorante La Lanterna
Lannerstraße 53
55270 Ober-Olm
Tel. 0 61 36 / 887 61
info@la-lanterna.de
www.la-lanterna.de
Öffnungszeiten:
Mo, Mi, Do, Fr, So
11.30 bis 14.30 Uhr und
17.30 bis 23 Uhr
Sa 17.30 bis 23 Uhr
Di Ruhetag